Parkplätze abschaffen unter dem Deckmantel der Neugestaltung
Wer an die romantische Vorstellung glaubt, mit ein paar neuen Randsteinen, pseudo Rasenrabatten und Velostreifen zur Neugestaltung der Bahnhofstrasse beizutragen – der irrt. Grundsätzlich geht es nur um eines. Die Initiative aus Kreisen der SP fordert wörtlich: „Die Stadt Luzern beginnt unverzüglich mit der Projektierung einer attraktiven, wenn immer möglich autofreien Bahnhofstrasse vom Luzerner Theater bis zur Einmündung in die Seebrücke.“ Dieser Text lässt erahnen, dass eine Steigerung der Attraktivität ausschliesslich mit einem Fahrverbot und zwangsläufig mit der Aufhebung von begehrten Parkplätzen erwirkt werden soll. Parkplätze, welche optimal gelegen sind, wie die permanente Belegung beweist. Für Rollstuhlfahrer ist das historische Zentrum von Luzern bereits jetzt eine grosse Herausforderung. Wenn nun noch die zentral gelegenen Behindertenparkplätze abgeschafft werden, bedeutet dies ein weiteres Hindernis. Ob eine autofreie Bahnhofstrasse dem ortsansässigen Gewerbe, den Gastronomiebetrieben und dem Luzerner Theater irgendeine Verbesserung bringt, ist zu bezweifeln. Es wird wohl eher das Gegenteil der Fall sein. Die grösste und noch nicht gelöste Knacknuss wird jedoch sein, die Zu- und Wegfahrt der Parkhäuser zu gewährleisten. Lösungen für diese Problematik sind logischerweise mit Kosten für Anpassungen an der bestehenden Verkehrsführung rund um die Bahnhofstrasse verbunden. Während für den öffentlichen Verkehr und Velos immer mehr Platz geschaffen wird, werden die Autofahrer immer mehr eingeschränkt. Belassen wir die Bahnhofstrasse in ihrem jetzigen Zustand, so entstehen keine unnötigen Kosten und keine weiteren Schikanen gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. In Zeiten von knappen finanziellen Möglichkeiten sollte nicht ein ideologisch motiviertes Projekt forciert werden, solange es wirklich wichtigere „Baustellen“ in der Stadt Luzern gibt.
Urs Zimmermann
Grossstadtrat SVP Stadt Luzern